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Casper zerfickt ein Konzert auch im Sitzen – CatchCasper 3

5. September 2017

Gefühlt sind die Türen der S-Bahn noch nicht einmal halb geöffnet, springen schon unzählige junge Mädchen und manchmal auch Jungs heraus und sprinten in eine gemeinsame Richtung. Ihr Ziel: Der Circus Krone. Ihr Plan: Eines der auf 350 reglementierten CatchCasper Bändchen zu erhaschen. Mit dem begehrten neongelben Papierband kann man am Abend nämlich eine der kleinen Clubkonzerte zum Albumrelease besuchen, allein das ist schon Motivation genug für sportliche Höchstleistung.

CatchCasper – Die Jagd ist eröffnet

Innerhalb von 15 Minuten hat sich vor dem unscheinbaren Kartenschalter eine beachtliche Schlange gebildet. Mit minutiöser Planung haben sich die Fans die strategisch geschicktesten Orte gesucht, von denen man schnellstmöglich zu den potenziellen Bändchenvergabeorten kommt. Auch wir warteten am Marienplatz auf den erlösenden Locationtweet. Schnell ist bei CatchCasper im Übrigen das Stichwort: Nach einer guten halben Stunde waren alle Eintrittsbändchen vergeben. Alle noch Wartenden gingen leer aus, während die glücklichen Sieger auf die Bekanntgabe der Konzertlocation warteten.

Am „Schloss“ in München sollte CatchCasper nach wochenlangem Rätselraten unter den Fans stattfinden. Bereits vor Einlass hatten sich lange Schlangen gebildet, das Durchschnittsalter der Gewinner ist auf den ersten Blick doch eher jung, hin und wieder sieht man ein versprengtes Elternteil aber generell ist die Stimmung extrem gut. Das „Schloss“ ist ein Eventzelt und tatsächlich recht schick. An der Zeltdecke baumeln zahllose Kronleuchter, die Decken sind mit blauem Stoff abgehängt, es wirkt heimelig-hübsch. An den Bühnenseiten hängen „Lang lebe der Tod Banner“. In den ersten Reihen sammeln sich die Teeniemädchen, eigentlich ist es ein Casperkonzert wie jedes andere auch. Wäre da nicht der Fakt, dass man heute Abend die Songs vom am 1. September erschienen Album „Lang lebe der Tod“ zum ersten Mal live hört.

„Lang lebe der Tod“ funktioniert live

Für jeden Fan und Musikliebhaber ist das ein sehr besonderer und vor allem spannender Moment. Klingt „Wo die wilden Maden graben“ wirklich live so punkig wie erwartet? Ist es wirklich so moshpittauglich? Wie fühlt es sich an, den sensationellen Schlusspart von „Flackern, Flimmern“ live zu hören? Ist es ein so erhebendes Wow-Gefühl? Funktioniert „Morgellon“? Um die Sache kurz zu machen: „Lang lebe der Tod“ funktioniert live noch besser, als man es denkt.

Beim Intro zu „Alles ist erleuchtet“ schnellen unzählige Handys hoch, es wird gefilmt und gepostet, was das Zeug hält. Das ist ein bisschen nervig, kann man das Lied gar nicht so feiern, wie man möchte, da man ehrlich Angst hat, eine Insta-Story zu zerstören, wenn man betreffende Person aus Versehen beim Tanzen berührt. Das nimmt einem Konzert viel an Stimmung, wie gut, dass es an dem Abend nur bis Lied drei dauert, bis die Handys mehr oder weniger verschwinden. „Singt, tanzt, habt keine Angst“, fordert Casper auf der Bühne und dieser Wunsch wird an diesem Abend noch exzessiv befolgt werden.

Vorher ist es allerdings mit dem Tanzen auf der Bühne vorbei. Casper macht den halben Dave Grohl, legt sich auf der Bühne ordentlich aufs Maul und vertritt sich den Fuß. Einbeinig hopsend verlässt er die Bühne, die Band spielt sich in einen endlosen Loop der Hook. Macht nichts, der Drangsalteil wurde einfach von Markus Ganter am Bass übernommen. Irgendwann humpelt Casper wieder auf die Bühne, beendet das Lied, erklärt sein Fußleiden und bekommt vom Publikum nicht wirklich Mitleid, eher Zwischenrufe. Das prägt aber immerhin den Satz des Abends „Bruder, das hier ficke ich auch noch im Rollstuhl“, ein Satz der in Jahren noch auf Schultoiletten geschrieben stehen wird, so Casper.

Viel Publikumsliebe, Pogo und Party

Man muss ihm Recht geben, denn was nun folgte war grandios. Aus welchen Gründen auch immer, sei es aus kompletter Begeisterung, Postingunlust oder doch ein wenig Mitleid für den angeknacksten Kerl auf der Bühne: Das Publikum drehte durch. Es öffnen sich Moshpits, die teilweise fast die Hälfte der Location einnehmen. Wer nicht zerstört im Moshpit unterwegs ist, brüllt die Texte aus Leibeskräften mit. Türöffner dafür war, wie erwartet „Wo die wilden Maden graben“, ein Lied, das nach Moshpit schreit. Ein Lied, das für erstaunliche Gänsehaut sorgt, ist „Morgellon“. Gerade durch das repetitive „Ich sehe was, was du nicht siehst. Ich lese was, was du nicht liest (…) Darf nicht schlafen, ich muss alle warnen“ hinterlässt dieses Lied ein erstaunlich eindringliches Gefühl, mit einem bitteren Beigeschmack. Das ist sicherlich auch der Thematik des Songs geschuldet. Live auf jeden Fall extrem geil. Im Kontrast dazu steht das folgende „Meine Kündigung“. Gerade durch die sehr reduzierte Instrumentation, die sich nur auf Akkustikgitarre, Bass und Stimme konzentrierte, wirkte der Song emotional. Dies spiegelt die Reaktion des Publikums wieder. Selig wird hier der Refrain in einem Meer aus Lichtern ( 5 Feuerzeuge und gefühlt 400 Handylichtern) mitgesungen. Das Ganze ist so andächtig, dass der Rest der Band leider den Einsatz verpasst. Macht aber nix, Casper hatte die Situation unter Kontrolle, sodass das Lied dann doch gemeinsam beendet wurde.

Mit „Lang lebe der Tod“ wird dann die endgültige Publikumszerfickung eingeleitet. Spätestens ab jetzt war jeder im Zelt textsicher, das zeigt sich schon bei der ersten Hook. Schief, schräg, aber dafür laut und inbrünstig beginnt das Münchener CatchCasper Publikum den Song. Das ihm entgegen gebrüllte „Ist es das was ihr wollt“, kommentierte Casper nur mit einem „Hui“.

Zugaberufe gibt es an diesem Abend allerdings nicht, stattdessen wird Casper mit vom Publikum eigenkreierten Wechselgesängen „Casper“- „Bumayé“ wieder auf die Bühne zurückgeholt. Als das wohlbekannte Intro von „Im Ascheregen“ erklingt, verschwinden endgültig die allerletzten Handys im Publikum, es wird gehüpft und geklatscht, bis sich sich die ganze Menschenmenge in ein riesiges Pogowirrwarr verwandelte. Auch „Auf und davon“ und „Jamalaya“ stehen dem in nichts nach, die gut sechzig Minuten Konzert waren eine extrem schweißtreibende, aber glücklich machende Aktion.

Unser Fazit zum Abend: Das neue Album ist mehr als livetauglich, es macht riesigen Spaß. Casper hat die besten Promoaktionen der Welt und ist und bleibt ein bombastischer Liveact. Auch im Sitzen. Zerfickung gelungen. Hut ab.

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Caro

Caro

Muss wegen drohender Entzugserscheinungen regelmäßig auf Konzerte oder Festivals und ist dort in jedem Moshpit zu finden. Hält Songtexte für moderne Lyrik und vertritt diese Überzeugung standhaft in jeder Diskussion.

2 Comments
Filed Under: BeatLive Tagged: Album, Albumrelease, Casper, Catch Casper, CatchCasper, Geheimkonzert, lang lebe der Tod

Trackbacks

  1. Jahresrückblick 2017 - Hailtothebeat sagt:
    5. Januar 2018 um 18:55 Uhr

    […] vorbereitete Aktion, die ganz speziell an die Fans ging entpuppte sich als die dritte Auflage der Catch-Casper – Konzerte, es wurden also nicht nur Geschenke verschickt, sondern auch Schnitzeljagd gespielt. Ich begleitete […]

    Antworten
  2. Kitsch und viel Schnee in Caspers Video zu „Flackern, Flimmern“ - Hailtothebeat sagt:
    9. März 2018 um 14:53 Uhr

    […] uns schon von Anfang an gepackt. Als finaler Track ist „Flackern, Flimmern“ auf Caspers Album „Lang lebe der Tod“ einfach eine Wucht. Emotionen pur. So kennt man es von dem Rapper. Jetzt hat er ein Musikvideo dazu […]

    Antworten

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