
Das Kosmonaut Festival 2016 ist inzwischen schon eine Woche alt. Und was sollen wir sagen? Es war SO schön! Felix Brummer ging sogar soweit und twitterte, dass es episch war und geweint wurde. Wie auch immer. Wir gucken immer noch glückselig grinsend auf unseren Sonnenbrand, wenn wir an das vergangene Wochenende zurückdenken.
Da der Campingplatz erst Freitag um 8 Uhr öffnete, lag es natürlich nahe bereits Donnerstag anzureisen – vor allem, wenn man eine längere Anfahrt hat. Chemnitz begrüßte uns mit purem Sonnenschein und einer ordentlichen Portion Hitze. Natürlich durfte der typische Touriabstecher zum Karl-Marx-Kopf nicht fehlen. Das ist aber auch ein imposantes Ding! Generell machte Chemnitz auf uns einen sehr hellen, netten Eindruck, mit vielen Altbauten in der City. Positiv überrascht! Anschließend gönnten wir uns noch einen großen Eisbecher und wurden von einem älteren Herrn aufgrund unseres ganzen Festivalgepäcks kurzerhand für Pilger des Jakobsweges gehalten. Naja, pilgern trifft es vielleicht nicht ganz….

Trotzdem ähnelte der Gang vom Auto zum Campingplatz in brütender Mittagshitze am nächsten Tag dann doch ein wenig einer Pilgerreise. Schnell fand sich ein nettes Plätzchen direkt auf Zeltplatz 1, ziemlich nah zum Festivalgelände. Nach dem schweißtreibenden Zeltaufbau erstmal ein kühles Bier. Was sich an diesem Wochenende übrigens als überaus hilfreich und vermutlich beste Festivalinvestition seit Gummistiefeln herausstellte, war unser Pavillon. Liebevoll tauften wir ihn Siegfried. Er hat uns vor allem am Freitag vor einem ordentlichen Sonnenstich bewahrt und wir waren ihm mehr als dankbar. Ein wenig traurig war es dann aber doch, als wir Siegfried am Samstag nach dem geheimen Headliner in seinen Einzelteilen vorfanden. Hach Siegfried, danke, dass es dich gab! Du warst uns ein toller Pavillon!
Apropos geheimer Headliner: Das Kosmonaut Festival ist nicht nur für seine gute Organisation, sein nettes Ambiente und den sauberen sanitären Anlagen bekannt – wassergespühlte Toiletten mit Waschbecken UND Seife, die niemals leer war! – sondern auch für seinen geheimen Headliner. Im ersten Jahr waren es die Kosmonauten (Kraftklub), danach folgten Marteria und Fettes Brot. Und dieses Jahr? Im Vorfeld konnte man im Internet aus einer Liste angegebener Bands abstimmen und Tickets für 2017 gewinnen. Wer letztlich der geheime Headliner wird, erfährt man dann tatsächlich erst am Samstagabend, wenn er die Bühne betritt. Allein diese Idee und der damit verbundene Aufwand finden wir schon total spitze! Hach, Kosmonaut.
Im Badesee stehen und Bands lauschen
Das Festivalgelände öffnete Freitag gegen 13 Uhr und es dauerte nicht lange, bis auch der Kosmonaut-Badesee in Rabenstein dicht bevölkert war. Man brauchte einfach eine Abkühlung und was lag da näher, als direkt in den See auf dem Festivalgelände zu springen? Richtig gehört, auf dem Kosmonaut Festival gibt es passender weise einen Badesee direkt am Ort des Geschehens. Bei Temperaturen um die 33°C war eine Abkühlung auch mehr als nötig! Da kann man dann schon mal im See stehen und den Bands lauschen. So war es dann beispielsweise, als Faber auf der Hauptbühne gegen Nachmittag das Festival eröffnete. Schöne Singer/Songwritermusik mit einer sehr markanten Stimme. Empfehlenswert!
Direkt im Anschluss spielten Okta Logue aus Darmstadt. Ein bisschen staunt man ja schon, dass diese Musik aus Deutschland kommt, wenn man sie zum ersten Mal hört. Eigentlich könnte es sich dabei auch um eine amerikanische Band aus Kalifornien handeln. Daher liegt es auch nahe, dass die vier Hessener bereits vor einigen Jahren erste Clubshows in den USA spielten. Beim Kosmonaut präsentierten sie neue Songs von ihrem im April erschienenen Album Diamonds And Dispair. Dachte man bei ihren vorherigen LPs noch eher an Pink Floyd, klingen ihre neuen Lieder ein wenig poppiger und erinnern eher an Portugal.The Man. Bennos Stimme klingt übrigens auch live so schön melancholisch warm. Die passende Musik also für einen perfekten Sommertag am Badesee!

Festivalessen mit viel Liebe!
Nach dem ersten Sonnetanken ging es zurück zum Zelt, um den Grill anzuschmeißen. Aber eigentlich wäre das an diesem Wochenende gar nicht nötig gewesen, denn auf dem Festivalgelände gab es so unglaublich viele leckere Dinge zu essen, dass man sich ordentlich ins Fresskoma versetzen konnte. Neben den obligatorischen Sachen, wie Pommes, Bratwurst, Pizza und Crepes durfte natürlich unser Lieblingsfestivalessen, die Handbrotzeit, nicht fehlen! Doch daneben war die kulinarische Auswahl auch diesmal wieder sehr verlockend. Sehr zu empfehlen war hierbei definitiv der Vöner – vegetarischer Döner – oder der Raclette-Stand! #leckerschmecker

Nach einer kleinen Stärkung konnte es gegen Abend mit Boy losgehen. Ein bisschen verliebt waren wir ja schon direkt nach dem ersten Song. Valeskas Stimme ist einfach nur so wunderschön! Viel zu schön, um sich nebenbei über irgendwelche Nichtigkeiten zu unterhalten – das haben wir leider einige Male im vorderen Wellenbrecher während es Konzerts von Boy beobachtet. Natürlich waren viele da, die auf Casper warteten, aber wenn man unbedingt tratschen will und sich gar nicht für die Band auf der Bühne interessiert, kann man ja auch einfach gehen. Leider machte die Technik Boy einen Stricht durch die Rechnung. Nach einigen Tonproblemen, musste die Band ihren Auftritt für etwa 20 Minuten unterbrechen, was Max von Kraftklub dann auch selbst auf der Bühne dem Publikum mitteilte. Schlussendlich konnten Boy nach den behobenen Technikproblemen aber doch noch zwei Songs spielen – vor allem bei „Little Numbers“ sangen sofort alle lauthals mit.

Lang lebe der Tod!


Gegen 2 Uhr hieß es dann noch mal Partyshoes anziehen und ab zur Aftershowbühne! Straight outta Kempten legten hier nämlich zu später Stunde noch die Drunken Masters auf – völlige Danceekstase und Abgehfaktor garantiert. Die Drunkis gaben alles, um mit den Kosmonauten abzufeiern. Da wurde auch ein fälschliches „Hey Southside, macht mal Lärm“ schnell verziehen – kann ja mal passieren, die Herren kommen eben rum. Neben dem bekannten Drunkissound schien das zusätzliche Treiben auf der Bühne mindestens genauso interessant. Je später es wurde, desto mehr füllte sich der Platz hinter den Turntables mit bekannten Gesichtern. Hier feierten nicht nur die Casperbande, sondern auch die Kraftklubs und ihre Freunde. So fand der erste Kosmonaut-Tag dann auch seinen krönenden Abschluss, als man in den frühen Morgenstunden selig ins Zelt fiel. INSALATA CON POLLO!
[…] Hier entlang übrigens zur genauen Beschreibung, warum das Kosmonaut so toll ist! […]