Man könnte jetzt einen dieser „Nur Edge in der U-Bahn“-Wortwitze machen. Lassen wir aber und kommen stattdessen direkt zum Thema: U2 in der U2 hieß es gestern in Berlin. Bono und Gitarrist The Edge von U2 spielten in der Hauptstadt nämlich ein kleines Überraschungskonzert in der Berliner U-Bahn. Dass die Iren eine besondere Beziehung zur Stadt haben, ist spätestens seit den Arbeiten an ihrem Album Achtung, Baby von 1991 bekannt. Denn die Aufnahmen dazu fanden in Berlin statt.
U2 spielen Geheimkonzert auf U-Bahnhof
Als Promo für Ihr inzwischen 14. Studioalbum Songs Of Experience (01.12.) haben die BVG und Radio 1 im Vorfeld 120 Tickets an Fans der Band verlost, die dann gemeinsam mit Bono und The Edge ein paar Stationen mit der Linie U2 fahren durften. Während der Fahrt stellten sich die beiden Musiker den Fragen ihrer Fans und schienen sichtlich gut gelaunt zu sein.
An der Station „Deutsche Oper“ stiegen sie samt ihrer Entourage schließlich aus – natürlich hatte sich inzwischen eine große Menschentraube auf dem Gleis gebildet. Mit Gitarre, Mikro und einem Verstärker in einem Einkaufswagen ausgestattet, spielten die beiden Musiker Hits wie „Sunday Bloody Sunday“ und „One“. Als zwischenzeitlich die Linie der Gegenrichtung einfuhr und hielt, ließ Bono es sich nicht nehmen, sich den Fahrgästen in der Bahn zuzuwenden – und diese schienen sichtlich verdutzt. Ich stelle es mir auch ziemlich surreal und verrückt vor, wenn die Tür auf geht und mitten in der Rushhour plötzlich Bono vor einem steht und singt. So einen Rockstar findet man ja doch eher selten in der U-Bahn, obwohl selbst schon ein Jay-Z und Chris Martin mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu einem Londoner Konzert anreisten.
Natürlich diente letztlich alles der Promo für das neue Album und vielleicht auch der Ablenkung von der zuvor eher negativen Presse über Bonos in den „Paradise Papers“ angeblich geleakter Steuerhinterziehung.
Doch für die Fans war es vermutlich ein einmaliges Erlebnis, ihrer Lieblingsband mal so nah zu sein – U2 in der U2 eben.
Fotocredit: Anton Corbijn / Universal Music
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