Dass Sum 41 mehr sind, als der frühere American Pie-Soundtrack beweist die Band bereits seit gut 22 Jahren. Am vergangenen Dienstag haben die Kanadier die ausverkaufte Turbinenhalle in Oberhausen in eine einzige schwitzige Sauna verwandelt und damit bewiesen, was für Livequalitäten sie besitzen.
Bereits die Playlist vor dem Konzert hatte es in sich: Beastie Boys, My Chemical Romance, Metallica oder Papa Roach. Zu Linkin Parks „Bleed It Out“ hat schließlich die gesamte Halle laut mitgesungen – und vielleicht haben einige auch noch inständig gehofft, dass Mike Shinoda, der gerade selbst auf Deutschlandtour ist, der Band an diesem Abend einen Besuch abstatten und wie am Wochenende bereits beim Reading Festival in England Linkin Parks „Faint“ performen wird. Der Wunsch ging zwar nicht in Erfüllung, aber dafür haben Sum 41 selbst einige Klassiker dabei gehabt.
Angefangen mit „The Hell Song“ als Intro, bei dem sich bereits nach dem ersten Akkord ein riesiger Circle Pit in der Halle bildete. Einigen war das offenbar doch etwas zu viel, sie ließen sich direkt von der Security aus der Masse ziehen. Es dauerte nur wenige Minuten, da war das T-Shirt komplett durchgeschwitzt. Doch das war egal, denn es wurde weiter getanzt, gepogt und gemosht. Live klingen Sum 41 deutlich härter, als auf Platte, was man gerade bei den Songs der ersten Alben deutlich merkt. Vor allem Gitarrist Dave Brownsound fügt dem Sound der Band durch sein Gitarrenspiel immer wieder Metaleinflüsse bei.
Auch, wenn die Menge an diesem Abend doch fast schon von alleine völlig durchdrehte, ließ Sänger Deryck Whibley es sich dennoch nicht nehmen, das Publikum immer wieder weiter zu animieren. Die Sum 41-Fans wurden von ihm liebevoll „Skumfuks“ betitelt, wozu es direkt auch den gleichnamigen Song gab. Ob „In To Deep“, „Fake My Own Death“ oder „Still Waiting“, es gab kaum ein Durchatmen. Noch dazu stellte sich das Publikum in Oberhausen außerdem als verdammt textsicher heraus und sang fast jeden Song lauthals mit. Die Band wiederum überraschte mit Drumsolo, Gitarrensoli und einem Cover von Pink Floyds „Another Brick In The Wall“, sowie Queens „We Will Rock You“ – alles natürlich im typischen Sum 41-Sound.
Ruhigere Töne fanden an diesem Abend eher seltener statt, aber spätestens als Deryck Whibley mit seiner Gitarre das schöne „Pieces“ erklingen ließ und die Turbinenhalle in ein dunkelblaues Licht getaucht wurde, gab es nicht nur eine kleine Verschnaufpause, sondern auch eine kurze Zurückbesinnung in die eigene Jugend. Der Großteil des Publikums bestand aus Mitzwanzigern, die an diesem Abend womöglich einige Hymnen aus der Teeniezeit hörten.
Mit ihrem ersten international erfolgreichen Hit „Fat Lip“ verabschiedeten sich Sum 41 schließlich und ließen neben Konfetti auf dem Hallenboden auch etliche glückliche Gesichter zurück. Die Energie der Band war an diesem Abend definitiv zu spüren, lediglich der etwas dumpfe Sound hat an manchen Stellen etwas gestört. Allerdings scheint das eher der Halle geschuldet zu sein. Nach gut 90 Minuten verließen die Kanadier die Bühne, nicht jedoch, ohne zu erwähnen, dass sie schon bald wieder ins Studio gehen würden, um so schnell wie möglich zurück auf die Bühne kommen zu können.
Foto Credit: Jonathan Weiner
[…] da, einige Bands aus der Jugend endlich nochmal live zu sehen – wie etwa Enter Shikari oder Sum 41. Und auch im Herbst scheint es für mich so weiter zu gehen. Diesmal waren es The Rasmus, die am […]