Wer kennt es nicht: die Lieblingsband kommt in die Stadt oder zumindest in die Nähe, aber man geht nicht hin, weil sich keine Begleitung findet. Stattdessen verpasst man es, die Lieblingsband live zu sehen. Hinterher ärgert man sich, wenn man vielleicht von anderen hört, wie gut das Konzert war. Also einfach hingehen? Aber allein auf Konzerte gehen? Für viele unvorstellbar. Da wir dank Konzertakkreditierungen inzwischen des Öfteren alleine auf Konzerten sind, ist es für uns gar nicht mehr so komisch oder awkward, wie man vielleicht denken mag. Daher jetzt fünf Gründe, warum es überhaupt nicht schlimm ist, mal alleine auf ein Konzert zu gehen.
1. Man nimmt das Konzert ganz anders wahr
Das ist wohl eine der interessantesten Tatsachen, die wir festgestellt haben. Wenn man alleine auf einem Konzert ist, nimmt man das Konzert einfach völlig anders wahr, als wenn man mit Freunden unterwegs ist. Man wird zwischendurch nicht gefragt, ob man noch ein Bier holen möchte. Keiner quatscht einen in den absoluten Lieblingssong. Man kann sich völlig von der Musik treiben lassen, mit der Menge mittanzen oder einfach am Rand stehen bleiben. Und nebenbei fühlt es sich oftmals intensiver an, weil man einfach mit sich selbst unterwegs ist. Der einzige Nachteil ist vielleicht, dass man das Erlebte hinterher mit niemandem teilen kann, außer mit einem selbst. Aber genau das ist auch irgendwie das Spannende daran.
2. Man ist eigentlich gar nicht allein!
Stimmt definitiv! Denn auch, wenn man vielleicht völlig allein zur Location fährt und sich dort in die Schlange am Eingang gesellt, so ist man ja theoretisch gar nicht alleine dort. Es tummeln sich noch tausende andere Menschen vor Ort, die alle an diesem Tag entschieden haben, sich diese Band anzusehen. Somit ist man eigentlich nur unter Gleichgesinnten, die nicht nur einen ähnlichen Musikgeschmack teilen, sondern im Idealfall genauso laut die Songtexte mitgrölen, wie man selbst. Und wer jetzt denkt, dass man von anderen blöd angestarrt wird, weil man alleine dort ist. Nein. Wird man nicht. Das interessiert nämlich niemanden, ob du allein oder mit einer halben Fußballmannschaft dort bist.
3. Man kann stehen wo man will
Wenn man mit mehreren Freunden auf ein Konzert geht, entsteht ja oft die Diskussion, wo in der Halle man denn stehen will – sofern man keine festen Sitzplätze hat. Manche wollen nicht direkt in die Menge, für andere wiederum kommt nur die erste Reihe in Frage. Wieder andere stehen lieber in der Nähe des Ausgangs oder an der Bar. Die Vorlieben sind hier völlig unterschiedlich und gerade in einer größeren Gruppe muss man da schon einen Kompromiss finden, wenn man sich nicht aufteilen möchte. Wenn man aber alleine auf ein Konzert geht, kann man einfach genau dort stehen, wo man will. Das heißt, man kann sich auch schon Stunden vor Einlass vor die Halle setzen, in der Hoffnung, einen Platz in der ersten Reihe zu ergattern. Man kann aber auch erst kurz vor Beginn kommen, wenn man auf diese ganze Warterei bevor das Konzert beginnt keine Lust hat. Wer Pogo mag, kann außerdem in den Pit springen, ohne sich dabei mies zu fühlen, weil die Freunde lieber am Rand stehen bleiben wollen.
4. Man kommt mit anderen schneller ins Gespräch
Wer alleine unterwegs ist kann sich natürlich hinter seinem Smartphonebildschirm verstecken, aus Angst, dass sonst alle merken, dass man allein auf dem Konzert ist. Wenn man aber auch mal kurz vom Handy aufschaut, kann man durchaus neue Leute kennenlernen. Oftmals ist man nämlich gar nicht der oder die einzige, die alleine auf dem Konzert ist. Es sind noch viel mehr Leute auf die Idee gekommen, dieses Wagnis einzugehen. Und manchmal kommt man mit solchen Leuten schneller ins Gespräch, weil sie schließlich auch alleine in der Menge warten, dass es endlich losgeht. So kann man eventuell noch neue Freunde finden – oder zumindest eine Konzertbegleitung für weitere Konzerte.
5. Man verpasst die Lieblingsband nicht!
Zuhause bleiben führt nur zu einem Ärgernis, wenn man hinterher Bilder sieht oder Konzertberichte des besagten Konzert liest. Wären wir nicht einige Male alleine zu Konzerten gegangen, hätten wir Bands wie die Red Hot Chili Peppers oder Sum 41 vermutlich nie live gesehen. Und ja, auch wenn man eine Band schon live gesehen hat, kann es einen traurig stimmen, wenn man diesmal doch nicht zum Konzert geht, weil man eben nicht alleine gehen möchte. Dabei könnte man einen ziemlich guten Abend haben. Es könnte das persönlich beste Konzerthighlight überhaupt werden und wer weiß, vielleicht trifft man ja im Anschluss noch durch Zufall irgendwo am Tourbus auf die Band? Wenn man alleine dort ist, kann man schließlich so früh wie möglich gehen oder so lange bleiben, wie man möchte!
Schreibe einen Kommentar