Ein Blick in die neue Location verrät: hier geht es schick zu. Große Kronleuchter baumeln von der Decke, die Bühne kann auf drei Seiten von Zuschauern umringt werden, für alle, die sich das Geschehen lieber aus einiger Entfernung ansehen, gibt es einen schicken Balkon. Die neue Theaterfabrik ist quasi gemacht für ein intimes Konzerterlebnis und Brian Fallon soll der erste sein, der die neue Bühne bespielen darf.
Bekannt geworden ist Brian Fallon mit seiner Alternative Rockband The Gaslight Anthem. Fallon bietet einen musikalischen Querschnitt durch sein Soloschaffen. Er wird an diesem Abend viele Songs seines kürzlich veröffentlichten Albums Sleepwalkers zum Besten geben, das sich soundtechnisch nahtlos in ältere Lieder seines Soloerstlings Painkiller einreiht. Damit bleibt er bleibt seinem Stil treu und das ist gut so, denn der funktioniert einwandfrei.
Abwechslungsreiche Setlist
Fallon eröffnet den Abend mit „Wonderful Life“. Seine Stimme hat nach wie vor den Live-Gänsehautfaktor, der einen aufhorchen lässt und in eine ganz eigene Welt katapultiert. Eingefleischte Fans stehen vor der Bühne, die bereits beim ersten Takt begeistert mitsingen, teils versonnen leise, andere voller Leib und Seele, die Hand über dem Herzen. Fallons Songs lösen Emotionen aus. Es folgen Songs wie „If your Preayers don’t get to heaven“ und „Ladykillers“. Trotz der eher schlicht gehaltenen Show kommt keinerlei Langeweile auf. Das mag mit Sicherheit an der geschickten Setlist liegen, die ruhigeren Songs doch eher rockigere Lieder wie „Rosemary“ folgen lässt, welches zum Tanzen einlädt.
Brian Fallon bestens gelaunt
Zur guten Stimmung trägt auch der glänzend aufgelegte Brian Fallon bei, der mit seinen losen Sprüchen und Geschichten den Saal gut unterhält. Ganz intim plauscht Fallon von der Bühne herab mit seinen Fans. Jeder, der ihm einen Kommentar entgegenruft, wird beachtet und bekommt seine Antwort. So wird beispielsweise kurzerhand ein Post-Gig-Date zwischen Bandkollege Ian und einem Fan organisiert oder ein Pärchen zum Selfie auffordert samt der Bitte, ihm das Bild via Twitter zukommen zu lassen. Ganz einfach, weil er findet, dass die beiden ein hübsches Paar abgeben. So geht der Abend dahin, Fallon plaudert und ab und an spielt er einen Song. So hat ein Konzert etwas sehr gemütliches. Nach gut 90 Minuten und einigen Coversongs von Bands wie Dire Straits ist es dann aber vorbei. Fallon kehrt jedoch noch für einige Zugaben zurück und spielt zur Freude des Pubikums „The ’59 Sound“ von seiner eigenen Band The Gaslight Anthem.
Dave Hause überzeugt
Zur erwähnen ist übrigens der grandiose Dave Hause, der nur durch Gitarre und E Piano begleitet wurde und den Abend eröffnete. Musikalisch erinnerte Hause an Singer-Songwriter Legenden wie Chuck Ragan. Ganz im Stile des Abends ist auch er auf der Bühne nicht nur musikalisch versiert sondern auch sehr unterhaltsam. So widmet er beispielsweise den Song „Dirty Fucker“ dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump, was ein guter Move ist.
Fotos (c) Wearephotographers
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