It’s Festivalsaison! An diesem Wochenende startete mit der Mutter aller Festivals in Deutschland – natürlich ist hier Rock am Ring gemeint – die diesjährige Festivalsaison. Leider spielte das Wetter dieses Jahr nicht wirklich mit und erstmals wurde das Festival vorzeitig abgebrochen. Wir hoffen, dass es allen Verletzten inzwischen wieder besser geht.
Aber neben dem Ring gibt es ja noch drölftausend andere Festivals, die uns in den kommenden Wochen den Sommer versüßen werden. Eins davon findet mitten in Dortmund statt: das Juicy Beats. Letztes Jahr feierte das Festival sein 20. jähriges Jubiläum, was allerdings Tief „Zeljko“ aus uns unerfindlichen Gründen nicht so gefiel und das erstmals zweitätige Spektakel nach nur einem Tag abgesagt werden musste. Also dieses Jahr ein neuer Anlauf – auch wieder mit Campingplatz. Inzwischen ist das Line-Up mit gut 200 Bands (!) komplett, wie auf der offiziellen Pressekonferenz verkündet wurde.
Wenn man die diesjährigen Acts anschaut, springen einem natürlich direkt Bands wie Deichkind, AnnenMayKantereit, Fritz Kalkbrenner oder Wanda ins Auge. Aber wir haben uns gedacht, dass wir einfach mal ein paar noch relativ unbekannte Bands vorstellen, die man beim Juicy Beats dieses Jahr unbedingt gesehen haben muss. Übrigens eignet sich der Dortmunder Westfalenpark hervorragend für eine solche Veranstaltung. Ein wirklich schönes Ambiente, das auch flächenmäßig einiges zu bieten hat. Ein nettes Fleckchen, um einen entspannten Tag bei chilliger Musik in der Sonne zu verbringen. Und das alles auch noch mit einer hervorragenden Anbindung an Bus und Bahn, lange Wege mit Sack und Pack von Auto zum Campingplatz ausgeschlossen. Wer übrigens beim Juicy Beats zeltet, kann das ganze Wochenende für wenig Geld das Freibad neben dem Westfalenstadion so oft besuchen, wie erwünscht. Daumen hoch!
Drangsal
Max Albin Gruber – so Drangsals bürgerlicher Name – hat schon relativ früh entschieden, dass er Musiker werden möchte und brachte sich das Gitarre spielen mit 14 einfach selbst bei. Anfang des Jahres ist sein Debütalbum „Harieschaim“ erschienen (übrigens von Casper-Produzent Markus Ganter produziert). Seine Stimme erinnert nicht nur stark an Ian Curtis, man merkt auch spürbar, dass Drangsals Einflüsse vor allem Bands, wie Joy Division oder The Smiths geschuldet ist. Wer also auf Indie-Pop im 80er Jahre Sound abfährt, sollte sich Drangsal wirklich nicht entgehen lassen.
Funfact: Das Blatt mit den vier Buchstaben berichtete erstmals über Drangsal, weil Jenny Elvers im Video „Allan Align“ mitspielt. Geschadet hat es ihm aber nicht!
Me And My Drummer
Me And My Drummer ist ein Pop-Duo aus Berlin. Kennengelernt haben sich Charlotte und Matze in Tübingen am Theater, entschieden aber relativ schnell, dass sie gemeinsam musizieren wollen. Also gingen sie nach Berlin und setzten ihren Plan in die Tat um. Mit „Love Is A Fridge“ ist inzwischen schon ihr zweites Album erschienen und die beiden touren fleißig durch die Republik. Melodisch, poppig, mit Synthie-Einflüssen und einer wunderschönen Stimme überzeugen Me And My Drummer jetzt schon. Vom Pathos her erinnert es an manchen Stellen auch an Florence & The Machine und Charlotte ist einfach nur schön. Reinhören und verlieben!
Dear Reader
Und noch einmal Indie-Pop! Mit Dear Reader kommt eine Singer-Songwriter-Formation aus Südafrika, genauer gesagt aus Johannesburg, nach Dortmund. Inzwischen lebt Sängerin Cherilyn McNeil allerdings in Berlin. Musikalisch erwartet uns eine Symbiose aus melodischen Klängen, Folk, Popeinflüsse bis hin zu Afrobeats. An manchen Stellen erinnert Cherilyns Stimme an Kate Nash, nur eine Prise souliger. Ein Ohrenschmaus!
Walking On Rivers
Einen kleinen Vorgeschmack haben die sympathischen Jungs schon auf der Pressekonferenz gegeben, beim Juicy Beats kann man dann ein ganzes Set von ihnen genießen. Ein bisschen klingen Walking On Rivers wie Mumford & Sons, kommen aber nicht etwa aus Bristol oder Nashville, nein sie kommen direkt aus dem Pott. Besser gesagt aus Dortmund. Erst seit 2015 gibt es die Band, doch sie können schon einiges in ihre Bandvita kritzeln. Da wäre vor allem der Gewinn des Förderprogramms der Mannheimer Popakademie, den sie ihrem Demo „Into The Wild“ zu verdanken haben. Mit Folk, Acoustic und einer eingängigen warmen Stimme kann man mit Walking On Rivers in den Sonnenuntergang tanzen!
Ivan & The Parazol
Die Ungarn sind in ihrer Heimat kein unbeschriebenes Blatt mehr, so haben sie schon einen MTV Music Award als bester ungarischer Act eingeheimst und Auftritte beim legendären Sziget-Festival gehabt. Mit ihren Outfits bringen sie ein bisschen das Feeling der 60er und 70er zurück, klingen aber musikalisch eher wie The Strokes oder The Hives, vielleicht sogar zeitweise ein bisschen wie Noel Gallagher. Reinhören und Luftgitarrensolo üben!
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