Frank Turner – Back to the Roots. Was für ein wunderbarer Aufhänger das doch ist. Oder vielleicht ginge auch: Der von der Welt angepisste, 16 jährige Junge ist wieder da. Nur in einer älteren und weiseren Version. Dass Turner von der momentanen politischen Lage deutlich angenervt sein wird, ist leicht anzunehmen. Wie wütend er ist, zeigt zumindest sein neu veröffentlichter Song „ The Sand In The Gears“, den es bisher nur als Liveversion auf Youtube zu hören gibt.
Trump sei Dank kehrt Turner damit wieder zu seinen musikalischen Wurzeln zurück, verfasste er doch für die Post-Hardcore Band Million Dead wütende, politische Textmanifeste. Auch in seinen Anfangstagen als Solokünstler waren Songs wie „Thatcher fucked the Kids“ noch auf seinen Alben zu finden. Diese politischen Töne, wie sie sich bereits in „The Sand in the Gears“ andeuten, lassen stark aufhorchen. Turner hat sich in den letzten Alben doch stark mit Kommentaren zur sozio-politischen Lage zurückgehalten und doch eher persönliche Platten verfasst, mit zugegeben wunderbaren Herzschmerzsongs. Eigentlich hatte Turner für seine neue Platte auch etwas in diese Richtung geplant. Es hätte eine Konzeptplatte über „obscure women in history“ werden sollen, wie er es im Interview mit Calgary Herald betitelte. Dieses Album hat er aber nach Trumps Wahl zum Präsidenten der vereinigten Staaten von Amerika komplett über Bord geworfen. Bei der momentanen politischen Lage in der Welt sei dies für ihn notwendig gewesen, sich inhaltlich noch einmal neu zu orientieren. Für ihn sei es enorm wichtig, hier ein klares politisches Statement zu setzen.
Freuen wir uns also auf einen endlich wieder offensiv wütenden und vor allem politischen Frank Turner. Veröffentlicht werden soll das Album bis Ende des Jahres.
Fotocredits: Universal Music/ Tara Novak
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