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„Tourlife4Life“ – Die Orsons und ihr Relikt aus gefühlt vergangenen Zeiten

17. Juli 2020

2020 ist ein seltsames Jahr. Konzerte und Festivals? Aufgrund von Corona Fehlanzeige. Genau in diesem Zeitpunkt veröffentlichen Die Orsons mit „Tourlif4Life“ ein einzigartiges Zeitdokument und Relikt aus Zeiten, in denen alles noch lief wie gewohnt. Entstanden ist das Album während ihrer letzten Tour und dem Festivalsommer und gibt mit seinen Momentaufnahmen einen genialen Einblick in das Tourleben.

Momentaufnahmen und Unmittelbarkeit

Ganz schön konzeptig ist das, mit einem transportablen Ministudio auf Tour zu gehen und währenddessen gleich ein neues Album zu produzieren. Vielleicht auch ziemlich fleißig. Wäre das geplant gewesen und könnten die Orsons in die Zukunft blicken, könnte man ihnen glatt Kalkül unterstellen. Ist es aber nicht, „Toulife4Life“ ist einfach ganz zufällig entstanden, quasi im Vorbeigehen. Hier und da hört man es dem Album auch an. Unsaubere Aufnahmen von irgendwann letzter Nacht im Tourbus, die es dennoch auf das Album geschafft haben. Aber vielleicht ist genau das die Unmittelbarkeit, die die Magie von „Tourlife4Life“ ausmachen. Es nimmt einen mit in die Leichtigkeit des Tourseins, mal wird ein bisschen kitschig über die neue Liebe philosophiert („Lovelocks“), bedeutungslosen Sex („Staub“) oder allgemein dem Tour-Randalegefühl („Energie“) gehuldigt. Gerade letzterer Song wird besonders live gigantisch werden, dafür braucht es ehrlicherweise nicht besonders viel Fantasie.

„Tourlife4Life“- Konsequente musikalische Weiterentwicklung

Tua schlägt über das gesamte Album beim Sound zu und das darf und muss an dieser Stelle auch einmal ganz deutlich erwähnt werden: Was Tua hier als Composer über das gesamte Album hinweg geleistet hat, ist herausragend. Seine Handschrift ist im Vergleich zu vorherigen Orsons-Alben mehr als deutlich zu erkennen und gibt der Band noch einmal eine ganz neue Facette. Was sich auf „Orsons Island“ in einzelnen Songs schon angekündigt hat, setzt sich in „Tourlife4Life“ nahtlos fort. Letztlich ist das soundtechnisch eine absolut konsequente Entscheidung, sich noch mehr in Tuas Elektro-Frickelei zu begeben. Großartig! Abgesehen davon bringt dieses Album eine verrückte Erkenntnis: Autotune ist nicht der Tod der Musik, es muss nur richtig gemacht werden. Bei „Tourlife4Life“ ist dieses Stilmittel endlich einmal unaufdringlich angenehm eingesetzt, sodass das am Ende sogar noch geil klingt. Wer klassischen Orsons-Sound erwartet, der wird sich an dieses Album vermutlich etwas gewöhnen müssen und am ehesten mit „Schüttel dein Skelett“ glücklich werden.

Nicht nur purer Hedonismus

Man könnte meinen, dass „Tourlife4Life“ eine platte Hedonismus-Ballerei ist. Die Orsons auf Tour, ein Wahn aus Wodka-Apfel und Spaß. Ganz sorgenfrei ist es aber nicht, man mag es Erwachsenwerden nennen oder die langsam aber sicher einsetzende Altersmilde, auf „Tourlife4Life“ werden auch schon mal ganz persönliche Themen („Show muss weiter gehen“) angesprochen und gesellschaftliche Missstände sehr klar thematisiert. So ist „OiOiOiropa“ ein unerwartet klar politisch konotierter Song, etwas, das man von den Orsons in dieser Intensität bislang nicht kennt. Dafür werden auch großartige Philosophen wie Arthur Schopenhauer herangezogen und Ludwig van Beethoven gesampled, um den Standpunkt noch einmal zu verdeutlichen. Grandios gemacht, es verfehlt seine Wirkung nicht, realistischerweise bleibt man erst einmal sprachlos zurück. Rick Rubin und seine Aussage, dass es nicht möglich sei, auf Tour ein gutes Album zu schreiben, ist damit Lügen gestraft. Nimm das, Rick. Nimm das.
(c) Beitragsfoto: Universal Music

 

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Muss wegen drohender Entzugserscheinungen regelmäßig auf Konzerte oder Festivals und ist dort in jedem Moshpit zu finden. Hält Songtexte für moderne Lyrik und vertritt diese Überzeugung standhaft in jeder Diskussion.

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