Manche Fans fahren in die nächstbeste Stadt zum Konzert, andere nehmen schon ein paar Auto- oder Zugstunden auf sich. Wieder andere jedoch nehmen auch einfach mal den Flieger nach London, um Casper & Marteria in einem kleinen Club sehen zu können. Nachdem die beiden Rapper bereits im Juni auf dem Kosmonaut Festival völlig überraschend ihr erstes gemeinsames Album 1982 angekündigt haben, gab es zunächst eine kleine Promotour durch das Land mit ihrem türkisfarbeben „Monsti“-Truck. Dann wurden die Open Air-Konzerte für den nächsten Sommer angekündigt, von denen einige Gigs bereits ausverkauft sind. Doch da es bis zum nächsten Sommer ja leider noch ein wenig dauert, haben Casper & Marteria sich dazu entschieden, einfach ein paar kleine Clubkonzerte in Europa zu spielen. In der 02 Academy Islington mitten in London fand schließlich das Auftaktkonzert der „Europa Bambaataa“-Tour statt.
Im Vorfeld hatten wir uns gefragt, wie viele Fans letztlich wohl aus Deutschland anreisen würden? Kurz gesagt: es waren sehr viele. Doch inmitten der zahlreichen eingeflogenen Fans waren dann doch ein paar Briten in der Menge. Wir trafen sogar einen Mann aus den USA, der mit Marteria-Songs Deutsch gelernt hat und von den Liveshows, die er auf Youtube gesehen hat, so beeindruckt war, dass er kurzerhand nach London gereist ist.
Sie alle feierten zu Songs wie „1982“, „Chardonnay & Purple Haze“ und natürlich „Adrenalin“. Letzteres hätte auch das Motto der Tour sein können. Nicht nur heizt der Sound einfach verdammt gut ein und hat die Menge der ca. 800 Fans direkt am Anfang des Sets zum Tanzen im Moshpit gebracht, auch scheint es ein persönlicher Favorit von Casper & Marteria selbst zu sein, haben sie ihn doch zur Zugabe noch einmal gespielt.
Bereits im Vorfeld wurde gemunkelt, dass eventuell prominente Musikergäste den beiden Rappern auf der Bühne einen Besuch abstatten könnten. So sprach es sich doch rum, dass Kraftklub nach ihrer Argentinien-Tour mit den Hosen direkt nach London geflogen seien. Doch es blieb offenbar nur bei einem Besuch des Konzerts ohne Gastauftritt.
Neben den gemeinsamen Songs gab natürlich jeder der beiden auch noch einige Solo Hits zum Besten. So konnten sich sowohl Marteria-Fans, als auch Casper-Fans auf „Kids“ und „Bengalische Tiger“, sowie „Auf und Davon“ und „Sirenen“ freuen. Und dann wurde so ganz nebenbei auch noch ein „Alles verboten 2.0“ für nächstes Jahr angeteasert. Was da wohl dran ist? Wir sind auf jeden Fall gespannt.
Als Support Act hatten die beiden übrigens den überaus sympathischen Blvth dabei, der auf jeden Fall mit seiner Stimme und dem doch sehr eigenen Sound überrascht hat. Noch dazu hat man ihm angesehen, wie happy er war, zum ersten Mal in London zu spielen.
Was bleibt ist ein verdammt schweißtreibender Abend voller Tanzen, Singen und Moshpits mitten in London. Während wir in der Schlange zum Eingang anstanden kamen doch einige Londoner verwirrt vorbei und fragten, was denn hier los sei, dass so viele Deutsche da seien. Eigentlich waren es nur zwei Rapper, die einfach Bock auf kleine Clubshows in schönen Städten hatten!
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