„Vier, Vier, Vier“, schallt es durch die Musikarena auf dem Tollwood Festival in München. Soeben haben die Fantastische Vier die Bühne verlassen, aber das Münchener Publikum möchte die Rapper noch nicht in den verdienten Feierabend entlassen. Die Stimmung ist ekstatisch, überall im Zelt wird getanzt, egal ob jung oder der etwas mit gealterte Fan: Irgendwo zwischen „MfG“ und „Der Picknicker“ hat die völlige Publikumsbegeisterung ihren Lauf genommen.
Jede Menge Publikumsbegeisterung
Eine Begeisterung, die aber begründet ist. Auch im dritten Jahrzehnt nach Bandgründung scheinen die Stuttgarter noch lange nicht satt zu sein. Sie springen ansteckend gut gelaunt über die Bühne, reißen hier ein Sprüchchen, dort propagiert Thomas D gar „Heavy Metal“ und auch der Walking Man wird wieder ausgepackt. Was 1992 im „Die da“ Video funktionierte, das klappt auch 2017 auf der Bühne noch wunderbar. Besonders Smudo packt gerne seine Tanzskills aus, dafür bekommt er dann auch gebührenden Szeneapplaus und hat gerade deshalb noch ein kleines bisschen mehr Spaß. Er genießt den Applaus sichtlich und verkündet, dass München schon immer ganz nah am Herzen der Fantastischen Vier war, haben sie dort doch ihr allererstes Konzert fern der schwäbischen Heimat gespielt. Umso größer sei dann natürlich die Freude, wieder hierhin zurückzukehren. So eine Liebesbekundung freut die Fans natürlich, die an diesem Abend jeden Extrasatz, jede Bühnenaktion mit frenetischem Jubel quittieren. Die Münchener haben die Fantastische Vier sowieso ins Herz geschlossen, was mit Sicherheit auch am Hitfeuerwerk liegen mag, welches die Band mit Unterstützung von Eskei an den Turntables abfeuert.
Einen Abend quer durch die Fantastische Vier Hitliste
Von „Die da“ über „Vier gewinnt“ bis „Ernten was wir säen“ oder „Einfach sein“ war alles mit dabei. Damit waren sowohl die Fanta Vier Nostalgiker als auch die neueren Fans gleichermaßen zufrieden.
Für einen absoluten Höhepunkt des Abends sorgten „Tag am Meer“ und „Krieger“. Spätestens beim eindringlichen „Krieger“-Intro konnte man sich einer Gänsehaut nicht erwehren. Binnen von Sekunden katapultierte einen Thomas D mit seiner ruhig auf den wuchtigen Beat gelegten Stimme in völlig andere Welt. Am Ende bleibt die Erkenntnis, was für ein genialer Texter und Künstler gerade auf der Bühne steht.
Genau diese Genialität, der Mut, sich immer wieder neu zu erfinden und eine riesige Prise Selbstironie haben dafür gesorgt, dass die Fantastischen Vier auch heute noch auf der Bühne stehen und dabei immer noch ehrlich glücklich über ihren Job zu sein scheinen. Sie sind sich selbst immer treu, pardon troy, geblieben und das honorieren die begeisterten Fans sogar so weit, dass mitunter gleich drei Generationen vor der Bühne stehen. Gute Livemusik verbindet eben auch Generationen und die Fantastischen Vier beherrschen ihr Handwerk zur Perfektion.
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