„Danke für die guten Vibes!“, damit verließ Jahcoustix die nicht wirklich vorhandene Bühne im Pasinger Szimansky, in dem er am 29.01.15 ein Akkustik Konzert spielte. Er prostete mit seinem Glas Rotwein noch einmal in Richtung Zuschauer und verließ dann die Bar in Richtung Nebenraum. Eineinhalb Stunden zuvor hatte er mit einem breiten Grinsen im Gesicht eben besagtes Weinglas neben sich abgestellt und seine Gitarre in die Hand genommen. Gemeinsam mit seinem Musikerkollegen Uli Cermark zauberte er dann eine sehr entspannte Atmosphäre in die Bar, sogar so entspannt, dass eine Zuschauerin ihm spontan einen Kuss auf die Wange drückt.
Vielleicht gerade deswegen erscheinen die Themen, die Jahcoustix, mit bürgerlichem Namen Dominik Haas, in seinen Liedern anschneidet weniger bedrohlich. Dennoch hinterlassen die kleinen Sidestorys, die Jahcoustix zu seinen Liedern erzählt einen bleibenden Eindruck. Das Lied „Don’t Shoot“ sei beispielsweise während dem Recording Prozess zu seinem letzen Album „Frequency“ in Jamaica entstanden. Es habe während seines Aufenthaltes dort Schießereien gegeben, bei denen Jugendliche ihr Leben verloren hatten, so Jahcoustix. Man nimmt ihm die Friedensbotschaft im auf arabisch gesungenen „Salam Aleikum“ ab. Jahcoustix selbst ist schon von klein auf ein ausgewiesener Weltenbummler, so ist er in Afrika aufgewachsen und hat zeitweise in Kairo gelebt. Die Erfahrungen merkt man seiner Musik an, die teils philosophisch – reflexiv erscheint, auf der anderen Seite aber eine unbändige Lebensfreude verbreitet. Etwas, das gerade der Künstler selbst auf der Bühne ausstrahlt: Eine tiefe Zufriedenheit mit dem, was er gerade tut. Jahcoustix wirkt, als würde er das Leben in allen seinen Facetten lieben und zu schätzen wissen und genau dies vermittelt er auch seinen Zuschauern im Szimansky’s, die in gemütlicher Atmosphäre teilweise auf dem Boden auf Kissen sitzend den Akkustik- Reggaeklängen lauschen. Neben dem typischen Roots Reggae finden sich in den Liedern von Jahcoustix immer wieder Einflüsse von Soul und Blues, wie in „Babe, I’m sorry“, ein Lied über das sowohl Schrecklichste als auch Schönste, was man erleben kann, die Liebe.
So endet das Konzert unter tosendem Applaus; mit einem Song von Bob Marley und einem breiten Grinsen im Gesicht eines jeden Zuschauers, denn „at the end of the day we all just want to be happy“ – und genau das hat Jahcoustix an diesem Abend mit seiner Musik und überaus sympatischen Performance allemal geschafft.
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