Der diesjährige Sommer war dazu da, einige Bands aus der Jugend endlich nochmal live zu sehen – wie etwa Enter Shikari oder Sum 41. Und auch im Herbst scheint es für mich so weiter zu gehen. Diesmal waren es The Rasmus, die am Montagabend im Dortmunder FZW gastierten. Ganze 15 Jahre ist es her, dass die Finnen mit ihrem Song „In The Shadows“ einen weltweit erfolgreichen Hit landeten. Und wer erinnert sich nicht noch an die schwarzen Federn, die Sänger Lauri damals immer im Haar trug? Genauso lange ist es übrigens auch her, dass meine Zimmerwände mit Postern der Band tapeziert waren. Ich besitze immer noch alle Alben und bin überraschenderweise auch noch ziemlich textsicher.
Das waren im FZW übrigens so einige, was nicht zuletzt zeigt, dass The Rasmus seit ihrem internationalen Durchbruch eine treue Fangemeinde haben. Zwar war das FZW leider nur zur Hälfte gefüllt, doch die Finnen haben trotzdem eine tolle Show abgeliefert. Mit dem Klassiker „F-F-Falling“ vom Album Into wurde das Publikum direkt in die 2000er zurückversetzt. Und genauso sollte es an diesem Abend auch bleiben. Denn der Großteil der Setlist bestand aus Songs des Erfolgsalbums Dead Letters. Was allerdings nicht bedeutet, dass die Finnen keine neue Musik im Gepäck hatten, denn das hatten sie sehr wohl. Schließlich war ihr aktuelles Album „Dark Matters“ auch der Grund, warum sie nach einer ersten Tour im letzten Jahr, noch einmal nach Deutschland zurückkamen. Wirken die neuen Songs auf Platte doch recht poplastig, teilweise mit Autotune- und Elektronikelementen versehen, kommen sie live viel rockiger rüber. Das Publikum hat sich übrigens sowohl über die alten Klassiker, als auch über die neuen Songs gefreut.
Ein bisschen ruhiger wurde es, als die Band ihre E-Gitarren gegen Akustikinstrumente tauschte und einige Songs unplugged performte. Direkt im Anschluss zeigte Sänger Lauri Ylönen schließlich bei „Funeral Song“, was für eine gute Livestimme er hat und versetzte das Publikum in Pure Melancholie.
Eigentlich hätte das schon das Highlight sein können, doch es gab noch zwei andere Momente an diesem Abend, die irgendwie besonders waren. Einer davon war der Moment, als endlich das bekannte Intro von „In The Shadows“ ertönte und das Hauptset abloss. Teilweise hörte man die Band nicht mehr, so laut sang das Publikum mit. Mein zweites kleines persönliches Highlight war allerdings, dass sie „In My Life“, meinen Lieblingssong von damals, ebenfalls gespielt haben.
Als Zugabe gab schließlich Bassist Eero den Scorpions Klassiker „Wind Of Change“ zum Besten und auch wenn er zwischendurch den Text vergaß, nahm ihm das keiner übel. Schließlich gab es mit „Holy Grail“ nochmal einen neuen Song, ehe die Ballade „Sail Away“ das Konzert beendete.
Auch, wenn die Finnen auf der Bühne keine großen Redner sind, wie manche andere Bands, so merkt man ihnen die Spielfreude an, die sie an den Tag legen. Im Publikum sind inzwischen lange keine Teenager mehr, sondern Mitzwanziger und Dreißiger, die mit der Band gealtert und erwachsen geworden sind. Und doch fühlt man sich für einen kleinen Moment wieder wie mit 14, als man lautstark „In The Shadows“ mitgrölte und sich die Augen schwarz färbte.
Foto Credit: Anders Thessing
Volume Injection says
Ach, wie schön! The Rasmus waren meine erste Lieblingsband, 2009 habe ich mit ihnen mein erstes Konzert erlebt. Vielleicht sollte ich ihnen aus Nostalgiegründen mal wieder einen Besuch abstatten, wenn sie hauptsächlich ältere Songs zum Besten geben, wär ich bestimmt noch einigermaßen textsicher. 😀