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Unser Abschied: Chester Bennington

23. Juli 2017

Als uns die Nachricht des Todes von Chester Bennington erreichte, waren wir alle vor allem eines: Geschockt und traurig. Völlig unabhängig voneinander, hat die Redaktion die Nacht sehr ähnlich verbracht, wir haben Linkin Park gehört, uns von Chester Bennington verabschiedet und einen Nachruf verfasst. Wir haben uns dann dazu entschlossen, beide Nachrufe zu veröffentlichen. Hier der Abschied unserer Redaktion an einen großartigen Künstler unserer Zeit, der viel zu früh von uns gegangen ist.

Caro:

I tried so hard and got so far but in the end it doesn’t even matter“

Kaum höre ich diesen Refrain, sind all die Gefühle wieder da, die ich noch aus meiner Teenagerzeit kenne. Es läuft Hybrid Theory, 17 Jahre ist das Album nun alt, gut 13 Jahre begleitet mich diese Platte durch mein Leben. Songs wie „In the End“ oder „Crawling“ waren Teil meiner Jugend. Auf Partys begeistert mitgebrüllt und zuhause bitterlich dazu geweint. Ich bin wie so viele mit Linkin Park erwachsen geworden, die Band war bei allen Höhen und Tiefen meiner Teenagerzeit dabei. Wie oft habe ich heimlich im Kinderzimmer die unfassbaren Gesangslinien von Chester Bennington mitgebrüllt, nur um festzustellen, dass all der Gesangsunterricht nichts geholfen hat: „So viel Lungenvolumen kann man nicht haben.“, war nach jedem Versuch die desillusionierende Erkenntnis, aber irgendwann würde ich den Chorus von „In the End“ genauso auf einen Atemzug singen können. Irgendwann.
Die Tatsache, dass ich nun zum ersten Mal einen Satz mit „Chester Bennington war…“ beginnen muss, tut mir im Herzen weh und es sträubt sich viel dagegen. Chester Bennington war ein Genie seiner Zeit, der viele musikalische Einflüsse in seinem Schaffen vereinte. Ein großartiger Musiker, der Herz, Liebe und Leid auf der Zunge trug. Jemand, der seine Dämonen offen nach außen getragen hat und damit vielen Menschen unfassbar geholfen hat. Ein Musiker, der aus seinem Schmerz Kunst geschaffen hat. Ein musikalischer Grenzüberschreiter, der sich um Genrekonventionen nicht gekümmert hat und sich immer wieder weiterentwickelt hat.
Gerade mit Alben wie Hybrid Theory oder Meteora hat er Alben geschaffen, die überdauern werden, die ihre Spuren in der Musikwelt hinterlassen, die den Musikgeschmack einer Generation geprägt haben. Wie viele ihren Weg zur Musik und insbesondere Rockmusik durch Linkin Park gefunden haben, ich war auf jeden Fall eine davon, umso trauriger ist es für mich, dass ich Linkin Park nie von meiner Konzertliste streichen konnte. Es ist die erste Band, die für immer auf meiner Liste bleiben wird.
Mit „High Voltage“ läuft nun der letzte Song auf Hybrid Theory, es wird langsam Zeit für mich, mich von einem meiner Jugendhelden zu verabschieden.
Was bleibt mir an dieser Stelle noch zu sagen außer: Danke für all die guten Erinnerungen, danke für die Kraft, die ich in schlechten Momenten aus der Musik ziehen konnte. Danke für die Begleitung durch meine Teeniezeit. Danke dafür, dass ich durch Linkin Park Musik noch mehr lieben gelernt habe und vor allem lernen durfte, dass Musik viel mehr ist, als Unterhaltung. Danke für all die guten Texte, die offenen Worte und Stärke, diese auszusprechen. Danke für gesprengte Genregrenzen und unendliche Kreativität. Danke für legendäre Momente bei MTV – Rock am Ring Liveübertragungen, zuhause, allein in meinem Zimmer, den Fernsehton bis zum Anschlag aufgedreht. Danke für das Welt vergessen lassen. Ich hoffe, du bist an einem besseren Ort. Nur eines noch: In the End it did matter.

Nina:

Jetzt ist es also passiert. Nun ist auch ein Musiker aus meiner Jugend gestorben. Als mir eine Freundin auf WhatsUp schrieb, dass Chester Bennington von Link Park tot sei, konnte ich es nicht glauben. Doch die Gerüchte verdichteten sich schnell und als Mike Shinoda es in einem Tweet bestätigte, war es nun Gewissheit.
Zum ersten Mal ist damit ein Musiker von einer Band gestorben, die ich in meinen Teenagerjahren teilweise rauf und runter gehört habe. Ich weiß nicht, wie oft ich Meteora in den CD-Player gelegt habe, aber guckt man sich das zerfledderte Booklet an, muss es ziemlich oft gewesen sein. Als ich es dann am gleichen Abend nach vielen Jahren wieder hörte, konnte ich immer noch fast alle Songs auswendig mitsingen. Linkin Park waren Anfang und Mitte der 2000er vermutlich eine der prägendsten Bands für viele in meinem Alter. Keine Ahnung, was es war. Vielleicht der ganz eigene Musikstil mit Einflüssen aus Rap, Metal, Elektro – sie haben sich da einfach nichts vorschreiben lassen.

Ich weiß noch, als wir in der Schule eigene Musik im Musikunterricht vorstellen durften, haben nicht wenige einen Song von Linkin Park gewählt. Egal, wo man mal Menschen mit Band-Shirts sah, oft waren es Shirts von Linkin Park. Irgendwie war diese Band einfach immer da, immer präsent. Bei Linkin Park denke ich vor allem auch an MTV. Ihre Videos liefen dort damals ständig, sei es nun in den Charts oder bei TRL. Ob in den MTV News oder im Interview bei Markus Kavka. In den letzten Jahren wurden ihre Songs auch immer radiotauglicher. Sie waren einfach weltbekannt.  Ihren Sound und ihre Lyrics haben damals wie heute aber vor allem auch Teenager angesprochen – gerade, wenn man sich ein bisschen verloren und unverstanden fühlte in seiner Jugend.

Leider hatte ich nie die Gelegenheit die Band mal live zu sehen und um ehrlich zu sein stand das in den letzten Jahren auch nicht auf meiner Bucket List, da ich die letzten Alben nicht sonderlich verfolgt habe. Aber dennoch schockt es mich. Vor ein paar Wochen spielten sie noch beim Hurricane/Southside, eine größere Tour in den Staaten stand kurz bevor. Das letzte Konzert spielten Linkin Park am 6. Juli in Birmingham.
Und während ich gerade diese Zeilen schreibe, gucke ich den Mitschnitt vom Southside Festival. Es fühlt sich Irgendwie sehr surreal an, dass Chester Bennington jetzt tot ist und damit wohl auch Linkin Park in der Form nicht mehr existieren wird. In dem Video sehe ich einen energiegeladenen, leidenschaftlichen und emotionalen Musiker. Einer, dem das, was er da auf der Bühne macht, Spaß bereitet. Genauso, wie der restlichen Band. In Interviews wirkte Chester meist sehr entspannt und sympathisch, wie in diesem Interview. Man sieht außerdem, was für ein lustiger Typ er offenbar war. Genauso beschreiben ihn auch die Fans, die das Glück hatten, ihn mal persönlich zu treffen. Nicht alle Rockstars geben sich so freundlich und fannah.

Doch offenbar hat er dem ständigen Kampf gegen seine Depressionen nicht mehr standhalten können. Er erzählte zuletzt noch ganz offen, dass seine Depressionen in den letzten Jahren wieder zurückkamen. Damit zeigen sich auch immer mehr Parallelen zu Chris Cornell auf. Chester starb ausgerechnet an Cornells Geburtstag. Die beiden Musiker waren sehr enge Freunde und Chester hatte noch auf Cornells Beerdigung Leonard Cohen’s „Hallelujah“ gesungen. Wenn man so darüber nachdenkt, macht das einfach unglaublich traurig.
Als Chris Cornell starb, habe ich mich damals gefragt, wie das wohl ist, wenn mal einer meiner Idole stirbt. Jetzt waren Linkin Park zwar nicht meine Idole, aber dennoch ein sehr wichtiger Teil meiner musikalischen Jugend. Daher fühlt es sich auch ein bisschen so an, als wäre ein Teil meiner Jugend gestorben. Auch, wenn man diese Menschen ja nicht persönlich kennt, irgendwie macht es eben doch etwas mit einem. Es bewegt einen einfach.

Selbst wenn man jahrelang keinen ihrer Songs mehr gehört hat – wenn diese Band aber eine bestimmte Zeit in deinem Leben präsent war, dann erinnert man sich gerne zurück. Daran, wie man im dunklen Zimmer saß und ganz laut zu „In The End“ mitgesungen hat oder wie später alle im Club zu „Numb“ abgingen – wenn ich diesen Song heute höre, kriege ich immer noch Gänsehaut.

Am meisten tut es mir für seine sechs Kinder und Chesters Frau leid. Nicht zu vergessen, seine Bandkollegen. Für Mike, Brad, Phoenix, Joe und Rob. Plötzlich ist die Band in der Form, wie sie war, Geschichte. Für alle Angehörigen und Freunde muss es furchtbar schlimm sein. Und wieder sollte man anfangen psychischen Krankheiten ernster zu nehmen, auch in der Öffentlichkeit. Versuchen, den Menschen zu helfen, zuzuhören, für sie da zu sein. Denn man kann in niemanden reingucken. Selbst, wenn die Person gerade noch auf der Bühne zwei Stunden ein Konzert gespielt hat, heißt das nicht automatisch, dass alles okay ist!

Danke Chester, danke Linkin Park. Sie werden definitiv immer zum Soundtrack meiner Jugend gehören.

RIP Chester Bennington

Anmerkung der Redaktion: Wir haben uns in diesem Fall entschlossen über ein Suizid- Thema zu berichten, einfach, weil Chester Bennington für uns ein großer Teil unserer musikalischen Sozialisation ist. Sollte es dir, lieber Leser, nicht gut gehen: Bitte sprich darüber! Hilfe findest du bei kostenlosen Hotlines wie: 0800-1110111 oder 0800 3344533.

 

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Filed Under: BeatFeature, Musik Tagged: Chester Bennington, Linkin Park, Nachruf

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