I wie Instagram
Ja klar, wir wollen alle das perfekte Festivalselfie oder den perfekten Sonnenuntergang vor der Hauptbühne mit den ganzen Menschenmassen im Bild fotografieren und hoffen dabei auf hunderte Likes, wenn wir es denn endlich nach drei Tagen Schlamm und Matsch und endlich wieder empfangbaren W-LAN hochgeladen haben. Und irgendwie fragen wir uns dann, wie Steffi Giesinger und Lena Mayer-Landrut es schaffen, auf dem Coachella immer so super Schnapschüsse von sich zu machen, auf denen sie überhaupt nicht schwitzen und eigentlich total lässig und cool wirken (Klar, weil Paul Ripke sie extra ablichtet).
Aber seien wir mal ehrlich: Auch das schönste und perfekteste Festivalfoto mit dem besten Filter drauf kann den Moment, den du vielleicht gerade erlebt hast, nicht einfangen. Denn auch, wenn ein Festivalgelände gerade bei Sonnenschein und womöglich noch direkt aus dem Riesenrad fotografiert super auf eurem Instagramprofil macht, so können eure Follower vermutlich nur erahnen, wie toll es wirklich war. Andererseits fängt es natürlich auch nicht den Moment ein, als ihr morgens genervt euer Vorzelt vom Regenwasser entleeren musstet. Oder als ihr mal wieder ewig lange an der Schlange zu den Duschen/Toiletten/Essen anstandet und in der Mittagshitze geschwitzt habt. Instagram ist ein tolles Tool in der heutigen Zeit, das eigentlich nur das Positive beleuchtet. Natürlich macht es auch uns sehr viel Spaß, aber den perfekten Festivalmoment kann auch kein Handyfoto mit Insta-Filter einfangen. Daher vielleicht auch einfach mal das Handy in der Tasche lassen und die Konzerte einfach so genießen. Mal ganz davon abgesehen, dass man im Normalfall sowieso kaum Netz auf dem Gelände hat und in Anbetracht der Tatsache, dass auch eine Powerbank irgendwann leer ist, auch lieber ein bisschen auf den Handy-Akku achten sollte.
Aber andererseits….ja okay, wir geben es ja zu. Wir machen auch gerne Fotos auf Festivals, bei Sonnenuntergängen oder von unserem Essen. Aber den wahren Glücksmoment kann man durch das kleine Display trotzdem nicht einfangen.
J wie Jacke
Auch, wenn es 30 Grad am Tag ist, so kann es gegen Abend doch kühl werden, vor allem dann, wenn man zurück auf dem Weg zum Campingplatz ist und von den ganzen Konzerten am Tag ein bisschen durchgeschwitzt. Eine Jacke wäre dann von Vorteil. Kann natürlich auch ein Pulli oder sonst was mit langen Ärmeln sein. Glaubt uns, irgendwann werdet ihr froh sein, so was eingepackt zu haben. Übrigens bietet sich so was auch perfekt dafür an, um sich mal auf den Boden zu setzen oder einen Sonnenschutz für den Kopf zu basteln. Und falls es dann doch kühler wird und der Regen und Wind kommt, ist euch unter dem dünnen Poncho und dem Trägertop nicht direkt kalt.
K wie Körperhygiene
Viele Leute denken, dass Festivals auch bedeutet, dass drei Tage (oder vier oder sogar fünf…) um die 80 000 Menschen völlig versifft und verschwitzt vor einer riesigen Bühne rumspringen und es nur so vor Schweiß und Bakterien wimmelt. Nun, das kann durchaus auf manche zutreffen, aber es muss eben nicht sein. Auf den Campingplätzen gibt es meist genügend Duschkabinen, die man zu jeder Tages- und Nachtzeit nutzen kann. Klar, morgens sind die Schlangen am längsten, aber hey, wie wärs damit, einfach nachts nach der letzten Band zu duschen? Wer Sammelduschen nicht mag, hat dann auch die größere Wahrscheinlichkeit, dass es nicht ganz so voll ist, wie am frühen Morgen. Glücklicherweise haben einige Festivals aber inzwischen auch Einzelduschen im Angebot, die teilweise etwas kosten, teilweise – wie beim Kosmonaut – aber eben auch umsonst sind. Und glaubt es uns: nirgends lässt es sich auf Festivals so gut duschen, wie beim Kosmonaut Festival!!!
L wie Line Up
Auf einem Festival spielen so viele Bands, dass jeder Besucher vermutlich aus den unterschiedlichsten Gründen zum Festival anreist ist. Manche kommen nur wegen Rammstein oder Metallica, andere wiederum wollen die ganzen Deutschrap-Acts sehen, die am zweiten Tag auf der kleineren Bühne spielen. Wieder andere gucken sich jede aufstrebende Newcomerband an und meiden die Hauptacts, wieder andere kommen einfach nur wegen Deichkind – nur um den Auftritt dann zu verschlafen. Alles schon miterlebt. Wir markieren uns meist jedes Mal die Bands, die wir unbedingt sehen wollen im Timetable. Letztes Jahr bei Rock im Park waren die ersten zwei Tage mit Bands vorllgepackt, die Devise des Sonntags allerdings hieß: alles kann, nichts muss. Am Ende konnte ziemlich viel und wir haben tatsächlich fast alle Bands am letzten Tag gesehen, die uns interessierten. Aber so ein Timetable kann natürlich auch mal stressen, so wie bei Rock im Park 2015, als nach den Foo Fighters Slipknot auf der zweiten Bühne gespielt haben und gefühlt alle rüber wollten, was jedoch nicht ging, da das Gelände der zweiten Bühne schon komplett voll war. Was folgte waren überforderte Ordner und teilweise kollabierte Festivalbesucher. Keine gute Organisation seitens des Festivals. Also müsst ihr manchmal eben abwägen, wen ihr lieber sehen wollt. Wir würden meist immer die Bands vorziehen, die eben nicht so oft in Deutschland spielen. Auch, wenn es uns jetzt schon schmerzt, dass Muse und Parkway Drive UND Asking Alexandria im Park zeitgleich spielen, werden wir immer Matt Bellamy & Co vorziehen. Einfach, weil es Muse sind und sie einfach eine bombastische Show bieten. Ansonsten ziehen wir gerne die Acts vor, die wir eben noch nicht gesehen haben (in Ninas Fall übrigens Muse).
Wenn ihr allerdings relativ entspannt auf das Line Up blickt und eigentlich nur die Headliner sehen wollt, seid ihr zu beneiden. Dann könnt ihr natürlich in Ruhe auf dem Campingplatz chillen und mal gegen frühen Abend zum Festivalgelände schlendern.
Wiederum andere übrigens drucken sich den Timetable aus und laminieren (!) ihn ein! Gesehen letztes Jahr im Park. Also ihr seht, auch im Bezug auf das Line Up gibt es die verschiedensten Festivalbesucher. Generell lasst euch aber gesagt sein: guckt euch auch ruhig mal die Bands an, die ihr vielleicht noch gar nicht kennt oder von denen ihr bisher noch nicht viel gehört habt. Es lohnt sich. Auf diesem Weg haben wir schon tolle Bands wie The XX, Madsen und Editors kennengelernt.
M wie Melone
Eine Melone? Wer noch nie auf einem Festival war, fragt sich jetzt vielleicht, warum ihr euch die Mühe machen sollt, eine Melone zu tragen (ja, die Steilvorlage bot sich einfach an). Aber lasst euch gesagt sein: eine Melone kann sehr VIEL! Sei es euch zu erfrischen und ein paar Vitamine am Katertag zu geben. Sei es, als kühle Erfrischung zwischendurch. Oder sei es als Mischung mit Alkohol. Letzteres haben wir auf dem Highfield 2014 perfektioniert. Die Melone aufschneiden, ein bisschen auslöffeln und dann Schnaps eurer Wahl hineinkippen – bei uns war es Wodka. Dann kann man genüsslich weiter auslöffeln und am Ende sogar trinken. Und man schmeckt den Schnaps fast gar nicht. Hihi, das kann ganz schön fies enden, aber wir haben euch gewarnt!
N wie Nazis
Nazis sollten einfach von allen Festivals dieser Welt ausgeschlossen werden. Punkt.
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