U wie Unwetter
Wie bereits erwähnt, bleibt Unwetter auf Festivals nun mal leider nicht aus. Wir haben schon völlig durchnässte Vorzählte erlebt, klatschnasse Klamotten bis auf die Unterwäsche, völlig triefende Schuhe und schwimmende und matschige Festivalböden. Wir kennen uns also mit Unwetter auf Festivals aus. Doch mit der richtigen Kleidung ist man zumindest einigermaßen gut präpariert. Dazu gehört natürlich eine Regenjacke, wer keine hat, kann auch einen dünnen Regenponcho nehmen. Die gibt’s inzwischen ganz winzig verpackt. Euer Zelt solltet ihr doppelt gut mit Heringen schützen, ähnlich auch euren Pavillon, falls ihr einen habt. Denn diese Pavillons sind nun mal leider die ersten, die bei ein bisschen Wind wegfliegen – RIP Pavillon Siegfried, der uns beim Kosmonaut 2016 wirklich vor der Hitze gerettet hat. Ansonsten gilt: nicht sauer werden, wenn die Veranstalter aufgrund der Wetterlage das Festival unterbrechen. Es dient eurer eigenen Sicherheit! Auch, wenn vielleicht noch die Sonne scheint und ihr euch fragt, warum ausgerechnet jetzt beim The Kooks Konzert das Festival aufgrund einer Unwetterwarnung unterbrochen wird, sei euch gesagt: so ein Unwetter auf dem freien Feld kann binnen von Minuten beginnen und eine kleine Verwüstung verursachen. Erlebt beim Area 4 2011.
Natürlich sind auch die Parkplätze von Schlammbergen betroffen, wenn es so richtig runterkommt. Bei Rock am Ring 2016 mussten Bagger manche Autos aus den Schlammlöchern befreien. Beim Area 4 haben wir gesehen, wie ein dunkelblaues Auto nach zwanzig Minuten komplett braun und voller Schlamm war, weil das Auto davor ewig lange versucht hat, aus der Schlammgrube rauszukommen und die Räder permanent durchdrehten und den Schlamm aufgewirbelt haben. Ergo: wieder ein Vorteil mehr, mit der Bahn an und abzureisen.
V wie „voll egal“
„Zähneputzen mit Bier?“. „Meine Schuhe sind noch nass vom Regen“, „Dreck verschönert das Outfit“ oder „Ein Dutt muss reichen“ – auf einem Festival ist einem vieles einfach völlig egal. Im normalen Alltag würde man morgens vielleicht nicht unbedingt mit Bier die Zähne putzen, die Schuhe erstmal trocknen lassen und andere anziehen und die Haare vielleicht doch mal waschen, bevor man das Haus verlässt. Aber auf einem Festival ist eigentlich alles völlig egal. Man lebt für drei bis fünf Tage in einer Blase, in der alles erlaubt ist (naja, zumindest fast alles). Es ist wie eine eigene kleine Welt, in die man eintaucht. Ein eigener Kosmos, der für diese Zeit an diesem Ort besteht. Man hat eigentlich keine anderen Probleme, als sich zu fragen, ob noch Bier da ist, was man sich heute auf dem Gelände zu essen gönnt und wie schnell man wohl die Bühne wechseln kann, um auch ja alle Bands zu sehen. Auf der Rückfahrt vom Hurricane meinte ein Typ im Zug mal „Festival ist wie eine friedliche andere Welt, die es sonst nirgends gibt“. Klingt vielleicht sehr hippie-lastig, aber irgendwo hat er recht. Auf einem Festival gelten viele Sachen, die sonst im Alltag gelten, eher nicht – was nicht bedeutet, dass man nicht trotzdem oft in Schlangen warten muss. Irgendwas ist eben immer.
W wie Wasser
Wasser wird euer wichtigster Wegbegleiter des Festivals werden. Auch, wenn ihr es jetzt noch nicht glauben wollt, aber es stimmt. Denn egal ob es 30 Grad und Sonne oder 18 Grad und Regen hat – Wasser ist immer wichtig und sollte regelmäßig konsumiert werden. Auf den meisten Festivals gibt es Wasserstellen, bei denen ihr euch umsonst Wasser in Bechern oder Tetrapaks füllen könnt. Nutzt das! Und selbst, wenn es das nicht gibt, kauft euch einfach mal ein Wasser zwischendurch. Früher oder später wird es euer Körper euch danken, spätestens am nächsten Morgen, wenn ihr vielleicht nicht ganz so verkatert seid.
X wie X-tes Konzert der Lieblingsband
Ihr habt eine Lieblingsband und habt sie schon hundertausendmal gesehen? Eigentlich könntet ihr zeitgleich auch diese neue Indieband sehen, von denen ihr bisher nur Gutes gehört habt? Aber ihr wollt viel lieber noch mal die Lieblingssongs der Lieblingsband mitgrölen? Dann macht das! Gerade ein Festivalgig ist immer etwas anders, als ein Konzert einer Band. Es können immer verrückte Dinge passieren – z.B. kann euch jemand bei den Beatsteaks einfach auf die Schultern nehmen, sodass ihr zum ersten Mal die Bühne richtig sehen könnt! Und auch, wenn manche Leute vielleicht nicht verstehen können, wie ihr euch eine Band immer und immer wieder angucken wollt – hört nicht auf sie. Die haben das nur noch nicht erlebt, wie glücklich es machen kann, eine Herzensband mal wieder live zu sehen und mit dabei zu sein, wenn sie eine Festivalmasse zum Ausrasten bringen.
Y wie Yippie Yippie Yeah
Ganz nach der Devise von Deichkind: Habt Spaß, egal wie. Wenn ihr eher von der ruhigeren Fraktion kommt, die nicht unbedingt jede Nacht noch Party auf dem Zeltplatz machen muss, ist das völlig in Ordnung. Inzwischen gibt es für ruhigeres und sauberes Camping auch vermehrt die Green Campingplätze, für die ihr euch vorher anmelden müsst – was aber nicht mehr kostet, als der normale Campingplatz. Wenn ihr aber lieber für Spaß mit den Freunden, Flunkyballturniere und Bier Bong auf ein Festival fahrt und die Bands für euch nur Nebensache sind, dann werdet ihr auch euren Spaß haben. Denn das Schöne an Festivals ist ja, dass sich ein Haufen unterschiedlicher Menschen trifft, die aber offenbar eins gemeinsam haben: die Liebe zur Musik. Manche mehr, manche etwas weniger. Vermutlich wird auf keiner anderen Großveranstaltung so ein unterschiedlicher Menschenschlag zusammenkommen. Daher habt einfach auf eure Weise viel Spaß!
Z wie Zelt
Eigentlich ist es relativ egal, was für ein Zelt ihr habt. Es sollte lediglich einigermaßen stabil sein gegen Wind. Wurfzelte sind wohl die ersten, die durch die Gegend fliegen, wenn der Wind mal etwas stärker wird. Praktisch sind sie dagegen allemal. Aber auch sonst haben wir schon alle Größen und Formen von Zelten auf den Campingplätzen der Festivals gesehen. Manche ähnelten fast schon kleinen Hütten und die dazugehörigen Leute waren bestens ausgestattet. Praktisch ist es natürlich, wenn man ein Vorzelt für das ganze Essen und die Getränke hat, in das man sich außerdem bei schlechtem Wetter verziehen kann. Allerdings kann so ein Vorzelt auch mal schnell mit Wasser vollaufen. Somit ist es egal, mit welchem Zelt ihr anreist, ihr solltet lediglich genug Heringe dabei haben.
Damit endet unser kleines Festival ABC. Vielleicht habt ihr uns in einigen Punkten zustimmen können, vielleicht auch nicht. Es gibt natürlich noch viiiiiel mehr, was ein Festival ausmacht und was man im Vorfeld beachten sollte. Wir wünschen euch jedenfalls viel Spaß auf den Festivals da draußen, egal ob es ein kleines Festival mit eher Underground-Bands ist oder ob es Festivals wie Rock am Ring oder Hurricane sind. 🙂
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