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Review: Maeckes – „Tilt“

24. Oktober 2016

Da möchte man ein Albumreview zu Tilt schreiben und stellt fest: Es geht nicht. Wie kann ich meinen Senf zu etwas geben, dem man beim Hören anmerkt, wie viel Herz da drin steckt. Mit wie viel Bedacht jedes Wort gewählt und jedes Instrumental gebastelt wurde. Habe ich das Recht, da etwas dazu zu sagen? Ja. Ich nehme mir das jetzt einfach raus, auch wenn das unfassbar schwierig werden wird. Dieses Album ist kompliziert und unendlich vielschichtig. Es ist einfach aber klug. Es ist fröhlich und todtraurig. Es ist ein Maeckesalbum. Den offensichtlichen Weg erwartet man beim Hören nicht und den bekommt man auch nicht.

Aber wer ist dieser Maeckes, der auf dem Album so insistent bemerkt, dass er eben nicht dieser ist ( „in „Tilt!“)? Maeckes ist ein bisschen ein Multigenie. Mal ist er solo unterwegs, mal als Viertel der Orsons oder mit Plan B. Oder aber auch als Produzent, Künstler oder mit seinem Bühnenstück „Zimmer 601“ als Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor in einem. Manchmal fällt er auch einfach von einem Pferd, das ist dann eher weniger ein Geniestreich, tut aber auch nichts zur Sache an dieser Stelle.

Sechs Jahre nach KIDS veröffentlicht Maeckes sein zweites Soloalbum, neben den unzähligen anderen vorangehenden Projekten. Entstanden ist das Ganze irgendwo zwischen Dänemark und dem Ammersee und heißt Tilt. Gemeinsam mit dem Produzenten Äh, Dings und Tristan Brusch machte Maeckes „Tilt“ zu einem Album, das musikalischer und damit deutlich harmonischer als sein Vorgänger klingt. Mit Sicherheit ist das unter anderem ein Verdienst von Brusch und Äh, Dings. Es wirkt ausgereifter, der Sound ist stringent und durchdacht, ist an den passenden Stellen zurückgenommen, um den Texten Raum zur Entfaltung zu geben. Die sind übrigens das eigentliche Glanzstück von Tilt. Maeckes beherrscht nämlich eine Sache extrem gut: Er malt mit Worten eine Atmosphäre und lässt binnen weniger Zeilen komplette Bilder entstehen, die durch den entsprechenden Song begleiten und einen beim Hören drei Lieder später wieder einholen. Das zwingt einen dazu, Maeckes und seinen Geschichten zuzuhören, in denen er einen melancholischen, teils selbstzweiflerischen aber auch humorvollen Blick aufs Leben gibt („Loser“).

 

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Irgendwie bleibt beim Hören das Gefühl, dass dieses Album nicht aus einzelnen kleinen Geschichten besteht, sondern in seiner verqueren Art eine komplette, vielleicht sogar sehr persönliche Story erzählt, zu der jeder Song einen kleinen Puzzlestein beiträgt. Vielleicht geht es gar nicht um den Tilt-Moment an sich, also das völlige Ausrasten, den Zusammenbruch und das Ohnmachtsgefühl innerhalb einer Situation, sondern vielmehr darum, diesen Moment zu überschreiten und zu akzeptieren. „Gettin‘ jiggy with it“ also.

In lässigem und entspannten Plauderton bekommt man Song für Song präsentiert und ein bisschen fühlt es sich so an, als würde man einem Freund zuhören, der einem dringend von seinen Sorgen erzählen möchte, diese aber nicht konkret formulieren kann oder will und daher zigtausend Umwege geht, um überhaupt die Worte dafür finden zu können und ist bis auf an wenigen Stellen, wie dem beim Hören extrem schmerzhaften „Kreuz“ durchaus entemotionalisiert. Genau das macht dieses Album auch auf seine verquere Weise besonders und hinterlässt am Ende ein tieftrauriges Gefühl. Trotz all der doch eher happy klingenden Pophymnen am Ende.

Ich habe mir so sehr geschworen, beim Schreiben dieses Reviews nicht in Plattitüden der Superlative abzurutschen, aber es ist eben einfach eines: Geil.

Dieses Album macht genau, was ich mir von einem perfekten Album erwarte: Es fesselt mich, zieht mich in seinen Bann und lässt mich nicht wieder los, ohne, dass ich direkt erklären könnte warum. Wo ich gehe und stehe verfolgen mich Textzeilen und ich summe Melodien. Ich sehe absurde Bilder von Atomkraftwerken am Strand vor mir und frage mich, wie man auf solche Ideen kommt. Deswegen danke. Seit langem wieder ein Album, das mich beschäftigt und das ich nicht nur „mal so“ nebenbei konsumiere. Aber genau daraus werden für mich persönlich Alben für die Ewigkeit.

Anspieltipps:

Marie-Byrd Land, Atomkraftwerke am Strand, Kreuz, Inneres/Äußeres, Kino

 

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Caro

Caro

Muss wegen drohender Entzugserscheinungen regelmäßig auf Konzerte oder Festivals und ist dort in jedem Moshpit zu finden. Hält Songtexte für moderne Lyrik und vertritt diese Überzeugung standhaft in jeder Diskussion.

1 Comment
Filed Under: BeatReview, Musik, Review Tagged: Album, Maeckes, Tilt

Trackbacks

  1. Unser musikalischer Jahresrückblick 2016 - Teil 1 - Hailtothebeat sagt:
    3. Januar 2017 um 16:52 Uhr

    […] Zum Review hier entlang  […]

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