Das Musikjahr 2017 ist Geschichte. 2018 ist bereits fulminant gestartet und wir freuen uns jetzt schon auf die vielen Konzerte und Festivals, die wir in diesem Jahr besuchen werden. Auch, wenn das neue Jahr bereits im vollem Gange ist und sämtliche andere Musikblogs oder Musikmagazine ebenfalls ihre Highlights gepostet haben, wollen auch wir es uns nicht nehmen lassen, noch einmal auf ein paar musikalische Höhepunkt des vergangenen Jahres zurückzublicken.
Bestes Festival
Hier sind wir uns beide einig, dass es in dieser Kategorie eigentlich nur einen Sieger gibt: das Kosmonaut Festival. Denn auch 2017 war kein Festival so schön, so entspannt, so abwechslungsreich und so….partytauglich, wie das Kosmonaut. Bandtechnisch haben wir uns besonders über Maeckes und die Beginner gefreut und auch abseits der Bühnen ist beim Kosmonaut einfach noch unglaublich viel passiert. Was genau, haben wir aber bereits in unserem Festivalbericht geschrieben. Legendär war dieses Jahr natürlich der persönliche Weckservice von Kraftklub, die um 7:30 Uhr in der Früh auf dem Campingplatz ein kleines Konzert spielten – und auch uns nach nur drei Stunden aus dem Schlaf rissen. Aber schön war auch dieses Mal wieder das Flunkyballturnier, das Wettbüro und das unglaublich gute Angebot an Sanitären Anlagen – denn ja, auch das gehört definitiv zu einem guten Festival dazu. Essenstechnisch haben uns vor allem die Knödel mit Champignons oder Spinat sehr zugesagt und nicht zu vergessen das unfassbar leckere Frühstück auf dem Zeltplatz! Da lohnt sich eine Stunde Schlangestehen definitiv. Damit hatte man dann eine sehr gute Grundlage für die wohl beste Partynacht des Jahres. Es ist Liebe!!!
Bestes Album
Caro:
3. Stone Sour – Hydrograt
Man nenne mich Fan, so wirklich schief gehen konnte es nicht. Die Vorfreude war seit Ankündigung groß, der erste Hördurchgang begeisternd. Hydrograt war ein treuer Begleiter durch 2017 und erreicht daher Bronzestatus.
2. Incubus – 8
Schon als Incubus ihre erste Singleauskopplung veröffentlichten war klar: Das Album hat große Chancen auf die vorderen Ränge, wenngleich auch 2017 ein unfassbar starkes Jahr war, was Veröffentlichungen betraf. Der Rest des Albums war beim ersten Hördurchgang zuerst einmal vor allem ungewohnt, schlich sich aber dann doch in den Gehörgang. Insbesondere „Nimble Bastard“, „Glitterbomb“ und „Loneliest“. Ein stabiler Platz zwei.
1. Casper – Lang lebe der Tod
Platz eins des Musikjahres 2017 war, wenn ich ehrlich sein soll, schon zum 1. Januar vergeben. Ohne das betreffende Album überhaupt gehört zu haben. Es war nur klar: Lang lebe der Tod von Casper würde sensationell werden. Wie eigentlich alles, was Casper in Kombination mit seinem Produzenten Markus Ganter anfasst. Es war der wohl sehnsüchtigst erwartete Release des Jahres, nachdem die Veröffentlichung des Albums um fast ein Jahr nach hinten verschoben worden war. Beim ersten Hören war klar: Dieses Album wird es nicht auf Heavy Rotation schaffen, da man sich dafür Zeit nehmen muss. Es ist kein Album zum nebenbei Dudeln lassen. Das Album verlangt es gehört zu werden. Aber genau deswegen ist es so gut. Musik und Texte sind on point. Nichts auszusetzen und klarer Goldstatus. Casper hat geliefert.
Nina:
3. Ed Sheeran – Divide
Ja, ich gebs zu. Ich mag Ed Sheeran. Keine Ahnung, ob das inzwischen schon als Guilty Pleasure gilt? Fakt ist, der Brite weiß eben wie man erfolgreiche Popsongs schreibt. Sein neues Album Divide lief Anfang des Jahres bei mir rauf und runter. Inzwischen ist Ed irgendwie überall, vor allem auf MTV läuft er gefühlt jede halbe Stunde. Auch wenn viele seiner Songs ein bisschen kitschig klingen, irgendwie ist der Brite sympathisch und man möchte irgendwann mal ein Bier mit ihm trinken gehen. Und mit seinen Katzen.
2. Dot Hacker – No. 3
Das Gegenteil zu Ed Sheeran sind vermutlich Dot Hacker. Die Band um RHCP-Gitarrist Josh Klinghoffer kennt man vermutlich noch nicht sonderlich in Deutschland, aber mit No 3 haben sie ein unglaublich gutes, melancholisches Album veröffentlicht. Für mich persönlich ist „Apt Mess“ auf dem Album einer der besten Songs der Band. Definitiv passend für die dunkle Jahreszeit.
1. Casper – Lang lebe der Tod
Anders als Caro war ich eher skeptisch, was Caspers neues Album angeht. Release verschoben, Tour verschoben. Da müsste schon ein bombastisches Album das Ganze wieder gutmachen. Und das tat es auch. Die Songs habe ich zum ersten Mal beim Catch Casper in München gehört und danach lief das Album in Dauerrotation. Die Beats, die Texte, die gesamte Produktion – für mich das beste Album des Jahres!
Nicht zuletzt gibt es eine Zusatznennung von uns beiden. Der Ehre halber: Keine Nacht für Niemand von Kraftklub bekommt den Ehrenplatz des vermutlich meistgespieltesten Album des Jahres. Warum es nicht für die Top drei gereicht hat? Andere waren noch besser. Ganz einfach.
Bestes Konzert
Caro:
3. KIZ/ Maeckes, Jahrhunderthalle/Feierwerk
Den ehrenwerten Bronzeplatz teilen sich an dieser stelle KIZ und Maeckes. Schon im Januar 2017 stand eines meiner absoluten Jahreshighlights an: KIZ in der Frankfurter Jahrhunderthalle und es war genau die riesige Party, auf die ich gehofft hatte. Maeckes ließ es Ende des Jahres dagegen deutlich ruhiger angehen, das heißt aber nicht, dass ich nicht minder viel Spaß gehabt habe. Humorvoll und nachdenklich. Ein Topabend und damit ebenfalls verdient auf Platz 3!
2. Stone Sour, Zenith
Wie viele Jahre ich darauf gewartet habe, Stone Sour einmal live zu sehen, kann ich inzwischen gar nicht mehr sagen. Es waren definitiv genug, um dem Konzert im Dezember 2017 über ein Jahr lang selig entgegen zu fiebern. Enttäuscht wurde ich nicht, Corey Taylor ist eine Rampensau vor dem Herrn und die Setlist war ein Traum. Hätten sie „Bother“ gespielt, hätte es vielleicht zu Gold gereicht. So geht der Silverplatz an Stone Sour.
1. System Of A Down, Rock im Park
Noch länger als auf Stone Sour habe ich auf einen Konzertbesuch bei System Of A Down gewartet. Bei Rock im Park war es dann soweit und das Konzert ist für mich ein absolut persönliches Highlight meines Jahres. Hätte man diesen Abend meinem 16-jährigen Ich prophezeit, ich hätte es niemals geglaubt. Verdient auf Platz 1.
Nina:
3. System Of A Down, Rock im Park
Anders als Caro hab ich bei System Of A Down absolut null Erwartungen gehabt, weil ich die Band einfach nie wirklich viel gehört hab. Klar, man kennt „Chop Suey“ und „Toxic City“, aber ich hab glaub ich hab mir nie ein System Album ganz gehört. Shame on me. Daher hat es mich auch so gewundert, dass die Band mich dann live doch so geflasht hat. Serj Tankjan ist einfach ein unglaublicher Sänger, der sich aber nie komplett in den Vordergrund stellt. Und Gitarrist Daran Malakian hat einfach das komplette Set mit einer glitzernden Gitarre gespielt und nicht wie andere Musiker die Gitarre nach jedem Song gewechselt. Obwohl wir ganz hinten standen wars einfach geil.
2. Beatsteaks, Admiralspalast
Endlich wieder Lieblingsband live! Das muss natürlich mit in die Top 3! Die Beatsteaks im Admiralspalast, hach. Beatsteaks und Berlin gehört eben zusammen und dieses Record Release Konzert hat einfach unfassbar viel Spaß gemacht. Persönliches Highlight: das Cover von Queens „I Want To Break Free“.
1. Kraftklub, Westfalenhalle
Die Chemnitzer haben es dieses Jahr mehrmals geschafft, mich live zu überzeugen – was aber auch gar nicht schwer war. Erst der Weckruf auf dem Kosmonaut, dann noch Rock im Park und im Pott mit den Lemmingen und schließlich die große „Keine Nacht für Niemand„- Tour in Dortmund. Live macht die Band unfassbar viel Spaß. Es wird getanzt, gepogt und gesprungen. Mehr als zwei Stunden spielten die Herren in der Dortmunder Westfalenhalle und wer danach nicht völlig durchgeschwitzt war, hat irgendwas falsch gemacht. Definitiv mein Konzert Highlight des Jahres.
Beste Musikmomente
Caro:
2017 war ein Jahr voller spezieller Momente, besonderer Alben und toller Konzerte. Dennoch gibt es zwei Momente, die dieses Jahr alles überstrahlen. Einer davon war der Weckdienst nach Kraftklubart auf dem Kosmonaut. Noch nie bin ich so schnell aus einem Zelt geklettert und noch nie bin ich so frühsportlich fluchend über den Campingplatz gerannt. In diesem Moment war es Hassliebe, die ich der Band entgegengebracht habe, die zu unchristlicher Uhrzeit auf einem LKW die Besucher mit Livemusik beschallte. Hass, weil ich geweckt wurde und Liebe, weil es ein unfassbar besonderer Festivalmoment war und eine kraftklubtypische Aktion. Damit bleibt dieser Morgen festgehalten auf der Speicherkarte des Herzens, wie Felix Brummer von Kraftklub so schön zu sagen pflegt.
Der zweite Moment geht einher mit meinem Album des Jahres 2017. Eigentlich ist es auch kein Moment, es sind eher mehrere Wochen, die in einem speziellen Moment gipfelten. Es handelt sich dabei um die Promophase zu Caspers Album Lang lebe der Tod. Im Vorfeld der Albumveröffentlichung erhielten nämlich Casperfans ganz random Postkarten. Shirts, Blumensträuße oder Zugtickets zugeschickt. Auch ich zog im laufe der Zeit einen schwarzen Umschlag aus dem Briefkasten. Die von langer Hand vorbereitete Aktion, die ganz speziell an die Fans ging, entpuppte sich als die dritte Auflage der Catch-Casper – Konzerte, es wurden also nicht nur Geschenke verschickt, sondern auch Schnitzeljagd gespielt. Ich begleitete nämlich Nina auf ihrer Jagd nach einem der begehrten gelben Eintrittsbändchen, meines hatte ich dank Postkarte sicher. Es war ein tolles Gefühl, sich den bestmöglichsten Ausgangsort für die Bändchenausgabe zu überlegen und dort zum 1000. Mal Twitter zu aktualisieren, um ja nicht den Tweet mit der Ortsangabe zu verpassen. Und dann hieß es wieder rennen. Wir hatten uns verpokert, der Marienplatz stellte sich als die ungünstigere Option unserer beiden Startorte heraus. Im Laufschritt joggten wir Richtung Circus Krone und dort angekommen erschraken wir: Die Schlange war lang. Nichtsdestotrotz: es reichte für ein Bändchen für Nina. Was folgte war vermutlich eines der besten Casperkonzerte. Eine knackige gute halbe Stunde, aber es hatte alles, was es braucht. Danke für diese tolle Promoaktion. Danke für das Konzert.
Nina:
Während ich gerade im Zug von München nach Dortmund sitze, denke ich an die vielen schönen Momente des vergangenen Musikjahres zurück. Es war gar nicht so leicht einen Moment herauszupicken, doch das Kosmonaut Festival Festival gehörte definitiv dazu. Ein einfach unfassbar schönes und verrücktes Wochenende. Vermutlich bisher das beste Festivalwochenende, das ich in den letzten 9 Jahren Festivals erlebt hatte – trotz eher kaltem Wetter.
Neben dem Kosmonaut Wochenende war aber definitiv das Record Release Konzert der Beatsteaks in Berlin mein Highlight 2017. Der Admiralspalast als wunderschöne Location und die Beatsteaks mit richtig viel Bock auf der Bühne. Vor allem war es so schön, weil es einfach so spontan war und ich für das Konzert sogar noch meinen Urlaub umbuchte – was man eben so macht für die Lieblingsband. Von Rügen mal eben nach Berlin, mit Vorfreude im Gepäck. Auch wenn „Yours“ mich nicht richtig überzeugen konnte – die alten Songs gehen einfach immer und da wurde mir wieder klar: einmal Lieblingsband, immer Lieblingsbands! Und die Konzerte in Berlin sind einfach nochmal besonders magisch!
Allerdings gab es auch einige Momente, die mich in diesem Musikjahr geschockt haben. Chester Benningtons Tod war ein solcher Moment. Linkin Parks Musik begleitete mich einfach während meiner Jugend und als die Nachricht von Chesters Tod öffentlich wurde, hat es wohl sehr vielen die Sprache verschlagen. Vermutlich war es so wie damals, als Kurt Cobain starb. Gleichzeitig war das Tribute Konzert, das Linkin Park im Oktober veranstaltet haben aber auch ein Musikhighlight. Auch, wenn ich nicht im Hollywood Bowl vor Ort war, hat es doch die Emotionen transportiert. Chester wird in seinen Songs weiterleben.
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